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Interview Portraits
mit ehemaligen HfbK Studenten

Joachim Freytag

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Was hat die Studienzeit für dich bedeutet?

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Eine grosse Freiheit, die da war. Auf der anderen Seite ein Druck, den man sich selbst gemacht hat. Klar, man wollte ja auch was leisten in irgendeiner Form. man wollte ja auch weiterkommen. Was war da noch - der Austausch eben. Und es war natürlich ein Bereich, der mit der Realität nicht viel zu tun hatte. Die Akademie als Käseglocke. Als eine Spielwiese ja auch für Experimente.

Das Studium war ein Riesenabschnitt für mich. Also erstmal diese Qual der Abschlussarbeit. In der Vorbereitung Zeit wurde auch unsere Tochter geboren, als ich die Arbeit geschrieben hatte. Und dann kommst Du raus und wirst nicht gebraucht. Und dann war ich jede Woche auf dem Arbeitsamt und auf dem Sozialamt. „Schreiben Sie mal auf was Sie können. Was haben Sie denn bisher Ordentliches gemacht?“. Heute werden händeringend Lehrer gesucht aber als ich meinen Abschluss hatte, war alles voller Lehrer. Das war eine harte Zeit, in der ich richtig abgestürzt bin. Dann hatte ich eben Glück und habe hier auf Föhr eine Stelle gefunden, die zuerst für ein halbes Jahr war und danach wurde eine Festanstellung daraus.

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Almir Mavignier

Konkret ist das für mich seine Haltung gewesen. Was mich so positiv eingenommen hat war seine angenehme, menschliche Art mit seinen Studenten. Gepaart mit einer unglaublichen Toleranz, ohne Ansätze, abzuwerten oder aufzuwerten. Der Versuch, immer sich auch irgendwo mit der Persönlichkeit und dem Anliegen der Studenten auseinanderzusetzen.

Auf der anderen Seite war für mich wichtig, er selbst als Künstler mit dieser konsequenten Arbeitsweise, die er hatte. Und stellenweise haben wir ja dann auch über Plakate gesprochen. Und dann hat er auch über die Entwicklung von Plakaten gesprochen. Und es hat mich immer beeindruckt, die Konsequenz und die Stringenz seines Ansatzes und diese analytische Klarheit dabei. Und für mich, der ich damals den Ansatz von Bauhaus und Hochschule für Gestaltung verfolgt hatte, war das interessant und beeindruckend auch wenn es zu dem Zeitpunkt nicht mein Weg war. Ich kam eher von der inhaltlichkeit und weniger von der form. 


Auch seine Freundlichkeit, diese menschliche Freundlichkeit, die er ausgestrahlt hat. Nicht herumgeprotzt mit seinem Wissen und Fähigkeiten sondern eine gewisse Bescheidenheit dabei. 

Er war eben auch ein kind der 60er jähre. Das war die zeit der grossen Abstraktionen. Diese Farbigkeit, die er hatte, war zu dem Zeitpunkt neu.

Ich habe ja viel deinem Vater auch geschrieben, zum Beispiel zu seinem Geburtstag. 

Also auch diese Toleranz, da habe ich viel davon gelernt. Auch zu akzeptieren, dass es andere Sichtweisen gibt. er hatte ja auch die Erfahrung mit der (Arbeit in der) psychiatrischen Klinik, das fand ich auch immer sehr spannend. Da hat er immer ganz viel davon erzählt. Und er sagte, diese Leute, das waren die richtig grossen Künstler im Centro Psychatrico Pedro Segundo. Und das hat mich fasziniert, mit welcher Empathie er von diesen Leuten erzählt hat. Das muss für ihn eine ganz entscheidende Erfahrung gewesen sein. (Und dann das Studium an der Hfg) mit Informationstheorie und Design und Kybernetik…

Kunsterzieher

Kunstvermittlung: weil für mich die Kommunikation ein ganz grosses Ding war. Und Kunst eben auch eine Form von Kommunikation ist. Ich krieg' eine information und die sucht einen Rezipienten. Dein Vater sagte: „wo die information aufhörte, fängt die Dekoration an.“ Das habe ich mir gemerkt. Und ganz konkret kannst du das bei Leuten (Schülern, Studenten, Künstlern) nachweisen und anwenden. 

​​Ich dachte, dass Kunst eine gewisse Relevanz hat. Dass man die Welt verändern kann damit. Durch Kunsterziehung und Unterricht, wenn man Jugendliche und Kinder da heranführt, dass es dann auch Auswirkung hat, sich die Zukunft gestaltet, wenn sie selber erwachsen werden und dann auch ihre eigene Kreativität erkennen und einsetzen.

Zu vermitteln, dass ja alle Dinge, die nicht Natur sind, gestaltet sind. Und zu erkennen, dass hinter dieser Gestaltung Interessen stecken. Ob es eine Gabel, ein Türgriff oder ein Bild ist. Und das der Mensch sich seine Welt gestaltet hat und dass man gestalterisch eingreifen kann. Das heisst, die Welt kann ich auch mit meiner Kreativität auch anders und besser machen. Das war für mich der Ansatz und für mich die Grundlage, überhaupt dieses Fach zu wählen.


Der Vorteil von Kunst gegenüber Mathematik ist, dass es nicht eine Lösung gibt, sondern eben ganz viele. Und es gibt kein „richtig“ und „falsch“ sondern „angemessen“ und „nicht angemessen“.
​
Ich bin dann nach dem Studium voll eingestiegen in den Beruf. Zuerst war es sehr schwierig, Arbeit zu finden. Es gab zu viele Lehrer.  War voll gefordert mit zwei kleinen Kindern und meine Frau in der Ausbildung. Das waren echt harte Zeiten. Ich habe selber nichts mehr kreativ gemacht. Und es war so, dass ich jedes mal, wenn ich in eine Ausstellung oder ein Museum ging, dann hatte ich den Pädagogenblick. Ich hab mich immer gefragt: „Wie kannst du das jetzt vermitteln, wie kannst du das didaktisieren?“. Und ich hatte dann irgendwann keinen Spass mehr an Museumsbesuchen irgendwann. ​

Deine Kunst heute

Ich hab auch nicht das Bedürfnis hier auf der Insel mit irgendwelchen Aquarellkünstlern hier Ausstellungen zu organisieren, habe ich gar keinen Bock. Brauch ich nicht. Ich mach die Sachen für mich. Das macht mir Spass, der Prozess ist entscheidend. Meistens fange ich um 23h an und das geht bis morgens um 4 Uhr.
Und ich bin immer noch auf der Suche. Das letzte Bild ist noch nicht gemalt.
Mehr über Mavignier und die Hochschule für Gestaltung Ulm >>

Mehr über Almir Mavignier und seine Zeit am Engenho de Dentro als Leiter des Künstlerischen Ateliers für internierte Patienten in der Psychiatrie Pedro II >>
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