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Interview Portraits
mit ehemaligen HfbK Studenten

Bernd Heinze

​„Die Malerei ist deine Geliebte.“
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Meine erste Begnung mit den Werken  von Almir Mavignier hatte ich als 18jähriger Abiturient. Die Aufnahmeprüfung zur HfBK stand noch vor mir und mein erster Besuch  der Dokumenta stellte meine bisherigen Vorstellungen von Kunst in Frage. Dagegen hatte mein älterer Freund schon ein Semester Werkkunstschule bei Raimund Gierke hinter sich und den Aufsatz von Walter Benjamin gelesen:"Das Kunstwerk im Zeitalter der Reproduzierbarkeit". Deshalb hielt er die Raster-Serigrafien von Mavignier für besonders fortschrittlich, weil durch das Medium der Vervielfältigung im Siebdruck die Einmaligkeit des Kunstwerkes aufgehoben wurde. Ebenso brach Mavignier mit dem Selbstverständnis eines intuitiven, genialen Künstlers durch sein anonym wirkendes Raster-Konzept. 
Nach dem 4.Semester und der damaligen Zwischenprüfung am Ende der beiden Werksemester beratschlagten wir Studenten (Ich gehörte zu den Kunsterziehern), bei welchem Professor wir unser Studium fortsetzen wollten. Ich wollte unbedingt in
eine Klasse für Freie Malerei, ebenso mein Kommilitone Heiner Schröer. In den Grundsemestern und den beiden Werksemestern hatte ich selbst mehrere Werkansätze, welche stark durch die geometrische Abstraktion und die konkrete Kunst beeinflusst waren. Von daher war es naheliegend, mich in der Klasse Mavignier vorzustellen. Ein anderer Grund für mich und meinen Kommilitonen ,-welcher übrigens gar nicht unter solchen geometrischen Einflüssen stand- war jedoch, dass wir von der besonderen Freundlichkeit und Toleranz von Almir Mavignier gehört hatten.
Es war dann auch tatsächlich so, dass sich bei den Korrekturen in seinem Atelier stets völlig eigenständige Studenten trafen , welche sich in ihren unterschiedlichen Werkansätzen keineswegs der konkreten Kunst verpflichtet fühlen mussten. Die Studenten in dieser Klasse reagierten sogar sehr kritisch, wenn sie in einer vorgestellten Arbeit vermuteten, dass hier Mavigniers Werkansatz "kopiert" wurde.  

Ich kann mich an folgende Kommilitonen erinnern:
Heiner Schröer, Ive Galgon, Adam Jankowsky, Karel Novosad.
Oft begann seine Korrektur damit, dass er in die Runde fragte: „Hat jemand etwas mitgebracht?" -Dann wurden zuerst die Studenten aufgefordert, ihre Meinung und Kritik zur Arbeit des Kommilitonen  zu äußern. Es ging dabei nicht um unsere Geschmacksurteile, sondern darum, herauszufinden, welches Konzept oder welche Idee in dem jeweiligen Werkansatz stand. Ich vermute, dass für Almir Mavignier  die Suche nach rational nachvollziehbaren, bildnerischen Kategorien  wichtig war und dass er sich hierbei auf seine eigene Ausbildung in Ulm bei Max Bill und Josef Albers stützen konnte. Oft verwies er auch auf Konzeptionen ihm bekannter Künstler, wobei er seine Informationen manchmal durch Schilderungen aus persönlichen Begegnungen mit diesen Künstlern ergänzen konnte. 
Man muss bei diesen Korrekturen, wo viel diskutiert und nach gemeinsam akzeptierten Kategorien gesucht wurde, stets berücksichtigen, dass  Almir Mavigniers Muttersprache „brasilianisch" war und  er vielleicht gerade deshalb etwas streng an einem einmal ausgesprochenen Begriff festhielt, der seiner Meinung nach helfen sollte, die Konzeption eines Werkes zu benennen. 
Almir Mavignier hielt mit spontaner Begeisterung nicht zurück. Da konnte es schon mal passieren, dass er vor aller Befragung und  Kritik der Studenten  beim Anblick einer vorgestellten Arbeit mit dem Akzent seiner weich klingenden Muttersprache ausrief:

 „Toll!“ – „Tolle Arbeit!"

Dies geschah keineswegs nur bei Arbeiten, deren Konzeptionen der geometrisch-abstrakten Kunst zuzuordnen waren, wie das vielleicht bei Karel Novosad oder bei mir der Fall war. Auch ein völlig anderer Ansatz, z.B. eine informell wirkende Struktur-Zeichnung von Ive Galgon, konnte Almir Mavignier stark berühren. 
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Als Adam Jankowsky begann, großformatige Bilder von Atombombenexplosionen zu malen, so mochte das einen Professor, welcher treu der konkreten Kunst anhing, bestimmt befremdet haben. Hier war es jedoch die starke menschliche Verbundenheit von Almir Mavignier zu seinen Schülern, welche es ihm ermöglichte, fremde künstlerische Äußerungen zu achten und zu tolerieren. Insofern entsprach ein manchmal auf der HfBK gehörtes Vorurteil, in der Klasse Mavignier herrsche vorwiegend ein kalter Formalismus, nicht dem, was ich selbst erlebt hatte. 
Als Almir Mavignier 1972 von einer Reise nach Südspanien zurückkam, schwärmte er von den maurischen Dekorationen der Alhambra in Granada und überraschte uns mit einer Serie mehrerer kleiner Rasterbilder (Öl auf Leinwand) ,welche er als Reaktion auf die Alhambra gemalt hatte. Jetzt wollte er von uns hören, was wir davon hielten.
Ebenso zeigte er uns in der Regel seine Plakatentwürfe und berichtete uns von seiner kreativen Zusammenarbeit mit dem Fotografen und der Druckerei. Mehrmals verschenkte er  an uns seine signierten Plakate.
Er sprach mit uns auch über den Verkauf von Arbeiten und klärte uns über Preisvorstellungen und wichtige Gepflogenheiten auf, welche für einen jungen Künstler im Umgang mit Galerien nützlich waren. Karel Novosad (kam aus der 1968 besetzten Tschechoslowakei) konnnte er durch die Vermittlung an Käufer finanziell unterstützen. 

​Er organisierte außerdem 1972 im BAT Haus Hamburg  eine Ausstellung seiner Studenten mit dem Titel: "
4 junge Künstler /4 verschiedene Richtungen" und entwarf dafür ein besonderes Plakat.  ​
Ich empfand es als eine besondere Wertschätzung und Unterstützung, als ich erfuhr, dass die Galerie Denise René auch 2Reliefs von mir gekauft hatte, weil Almir Mavignier beim Verkauf seiner eigenen Bilder auch den Verkauf mehrerer Arbeiten seiner Studenten verhandelt hatte. 
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Mavignier Plakat 1973
In der Zeit meines Studiums (1968-1974) begannen lang gepflegte Strukturen  der  Kunsthochschule sich allmählich zu verändern. Zum Beispiel konnten sich für manche Werkklassen, welche bisher nach Bauhaus-Idee von Meistern ihres Handwerk geführt wurden, jetzt fachfremde Leiter bewerben. Ich habe den Wandel der HfBK nach 1974 nur indirekt in der Zeitung verfolgt.
Auch die Klasse Mavignier war kein Ort geschützter und nicht in Frage gestellter Überzeugungen:
Muss Kunst nicht politisch Stellung beziehen? Darf überhaupt noch gemalt werden?
Was ist Kunst? Darf ein Künstler mit der Firma Rosenthal zusammenarbeiten? 
Welche Bedeutung hat die ständige Veränderung der Kunstszene für die innovative Arbeit des Künstlers?
Almir Mavignier reagierte besonders auf die letzte Frage mit verblüffender Ehrlichkeit, wenn er einräumte, dass auch seine Berühmtheit der Verfallszeit einer sich ständig verändernden
Kunstszene unterlegen würde. Für ihn änderte sich dadurch jedoch nichts an seiner Treue zur konkreten Kunst und den Grundsätzen seiner eigenen Arbeit. 
In Erinnerung bleibt hier ein Ausspruch von ihm:
​„Die Malerei ist deine Geliebte.“
Mehr über Mavignier und die Hochschule für Gestaltung Ulm >>

Mehr über Almir Mavignier und seine Zeit am Engenho de Dentro als Leiter des Künstlerischen Ateliers für internierte Patienten in der Psychiatrie Pedro II >>
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